Unterstützung für kleine Projekte mit großer Wirkung – das sind die Umweltschecks des Landes Nordrhein-Westfalen. Nach Einführung Mitte November 2024 konnten bis Jahresende bereits 144 Anträge bewilligt werden. Mit dem Förderinstrument unterstützt das Land Vorhaben im Natur- und Artenschutz mit je 2.000 Euro. Zu den bisher geförderten Projekten gehören zum Beispiel Amphibiengewässer, Nisthilfen, Vogelschutzhecken und Biodiversitätsinseln, Streuobstwiesen, ein Wildbienen-Lehrpfad und Geräte zur Ultraschall-Ortung von Fledermäusen. Jetzt gehen die Umweltschecks in die nächste Runde. Ab dem 3. Februar können wieder Anträge gestellt werden.
„Trotz kurzem Zeitfenster wurden viele tollen Projektideen eingereicht. Die große Resonanz zeigt, wie engagiert die Menschen in Nordrhein-Westfalen für den Natur- und Artenschutz sind“, erklärt der heimische CDU-Landtagsabgeordnete Jörg Blöming. „Jeder einzelne Beitrag zählt – gemeinsam können wir unsere Umwelt nachhaltig schützen und bewahren.“
Das Land stellt 2025 bis zu 1.000 Umweltschecks über jeweils 2.000 Euro zur Verfügung. Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Maßnahmen zum Schutz der Natur in Nordrhein-Westfalen beitragen oder Menschen für lokalen und regionalen Natur- und Artenschutz begeistern. Hierzu gehören zum Beispiel die Anlage von Biotopen, die Förderung von Insektenlebensräumen oder Veranstaltungen und Mitmachaktionen des praktischen Naturschutzes sowie Informationsangebote im Gelände. Mögliche Orte für Maßnahmen sind zum Beispiel Schulhöfe, Vereinsgrundstücke oder öffentliche Flächen, die von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden. Private Gärten sind von der Förderung ausgeschlossen.
Neue Anträge können ab dem 3. Februar sowohl von Privatpersonen als auch zum Beispiel von Vereinen und Stiftungen eingereicht werden.
Alle Informationen finden Interessierte unter www.umweltschecks.nrw.de.
Hintergrund: Naturerbe in Nordrhein-Westfalen
Mehr als 43.000 verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten und rund 70 verschiedene Lebensräume bilden die Grundlage für den Artenreichtum in Nordrhein-Westfalen. Doch die biologische Vielfalt ist weiterhin dramatisch gefährdet. Das zeigt auch eine Auswertung der aktuellen Roten Listen und der damit verbundenen Berechnung des Umweltindikators „Gefährdete Arten“ durch das LANUV NRW. Demnach gelten rund 44,4 Prozent der untersuchten Tier-, Pilz- und Pflanzenarten in Nordrhein-Westfalen als gefährdet.
Zur weiteren Stärkung des Natur- und Artenschutzes setzt das Land Nordrhein-Westfalen auf ein umfangreiches Maßnahmenpaket. Hierzu gehören unter anderem der Naturschutz, die Renaturierung von Mooren und die Stärkung der Biologischen Stationen. Speziell zum Schutz seltener und gefährdeter Vogelarten hat das Land ein weiteres Vogelschutzgebiet ausgewiesen (Diemel- und Hoppecketal mit angrenzenden Wäldern) und zwei weitere Vogelschutzgebiete deutlich erweitert (Nationalpark Eifel sowie Schwalm-Nette-Platte).
Mit den Umweltschecks bietet das Land interessierten Privatpersonen und Institutionen nun zum zweiten Mal diese Art des unbürokratischen Zugangs zu Fördermitteln zur Bewahrung des Naturerbes.